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Quebec ruft Vertreterin der Antiislamfeindlichkeit in Kanada zu Rücktritt auf

22:57 - February 03, 2023
Nachrichten-ID: 3007720
TEHERAN (IQNA) – Die Regierung von Quebec hatte die erste Sonderbeauftragte für den Kampf gegen Islamfeindlichkeit wegen ihrer Kritik am Anti-Hidschab-Gesetz von 2019 zu ihrem Rücktritt aufgefordert.

Amira Elghawaby, eine Menschenrechtsaktivistin und die weltweit erste offiziell von der Regierung ernannte Antiislamagentin, hatte 2019 eine Zeitungskolumne geschrieben, in der sie das damals gerade erst genehmigte sekuläre Gesetz, Gesetz 21, kritisiert hatte, nach welchem öffentliche Dienstleistende keine religiösen Symbole, auch keinen Hidschab, tragen dürfen.

Der Minister der französischen Sprache dieser Provinz, Jean-François Roberge, sagte, dass Elghawaby, die vor vier Tagen ihr Amt angetreten hatte, keine akzeptierbare Entschuldigung für ihre Kritik abgegeben habe und das bedeute, dass sie gegen Quebec sei.

Roberge sagte: „Alles, was sie tat, war, dass sie versuchte, ihre verhassten Kommentare zu rechtfertigen. Das zieht nicht. Sie muss zurücktreten, und wenn sie das nicht macht, dass muss die (Bundes-) Regierung sie sofort entlassen.“

Elghawaby sagte, dass sie zu dem stünde, was sie geschrieben habe, und sie habe niemals die Mehrheit der Quebecer als islamfeindlich dargestellt.

Trudeau sagte, dass es ihre Aufgabe sei, die Regierung in Bezug auf Gesetze zu beraten, um Islamfeindlichkeit entgegenzutreten und für die Muslime zu sprechen. Die Kolumne, in welcher das Gesetz 21 kritisiert worden war, sei ein Beispiel dafür: „Sie ist hier, um für die Gemeinschaft, mit der Gemeinschaft zusprechen und Brücken zu bauen. Ihre Aufgabe ist nun sicherzustellen, dass sie der Regierung hilft und jedem hilft, im Kampf gegen Islamfeindlichkeit voranzukommen.“

Gruppen, in welchen Muslime vertreten sind, hatten das Gesetz 21 sehr stark kritisiert indem sie sagten, dass das Hidschabverbot für staatliche Angestellte, wie Lehrerinnen, eine Muslimin zwingen würde, sich zwischen ihrer Religion und ihrer Karriere zu entscheiden.

Die Auseinandersetzung über dieses Gesetz findet vor Gericht statt.

Trudeau hatte die Ernennung Elghawabys am 26. Januar bekanntgegeben, ein Schritt, der von muslimischen Organisationen begrüßt worden war.

Quelle: Anadolu Agency

 

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