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Maurice Bucaille und der Koran

23:05 - January 23, 2023
Nachrichten-ID: 3007656
Teheran (IQNA)- Der französische Innenarzt nahm eine Stelle als persönlicher Arzt des Königs von Arabien und ebenfalls des Königs von Ägypten an. In dieser Zeit lernte er sehr wahrscheinlich die arabische Sprache und wurde mit dem Koran konfrontiert. Er war überrascht in welcher Weise der Koran wissenschaftliche Fakten thematisiert. Aufgrund seines Fachbereiches Medizin war er speziell überrascht von den exakten koranischen Beschreibungen der Vorgänge während der Schwangerschaft der Mutter und Entwicklung des Embryos.

Maurice Bukai war Hausarzt für den König Saudi Arabiens und betreute ebenfalls den damaigen König Ägyptens. Durch diese Arbeit lernte er Arabisch und kam gleichzeitig mit dem Heiligen Koran in Kontakt. Er war überrasch, dass der Heilige Koran das Problem der Föten in der ersten Periode der Schwangerschaft einer Frau sehr sorgfältig und exakt beschrieb und erklärte damit warum er zum Islam konvertierte.[1] Er gab einige relativ neue Meinungen über den Heiligen Koran ab und manche wurden noch nicht in genügender Weise analysiert. Er sagt, dass der Im Vergleich des Korans im Gegesatz zur Bibel (die heute vorliegenden Schriften) und der Thora (ebenfalls den heute vorliegenden Schriften) der Heilige Koran heute ohne jegliche wissenschaftliche Mängel in den Bereichen Biologie, Astronomie usw. ist.

 

Gedanken über seine Konvertierung zum Islam

Da er laut verschiedenen Quellen nicht offiziell zum Islam konvertiert ist, gibt es Meinungsverschiedenheiten darüber, ob er Muslim ist, beispielsweise wird in einem YouTube-Video auf den Übertritt zum Islam verwiesen. Der wahrscheinliche Grund dafür ist, dass er in einer Rede über den Beginn der Schwangerschaft im Heiligen Koran sehr wirkungsvoll war. Wahrscheinlich waren auch seine Werke über das Thema «Koran und Naturwissenschaften» der Grund, warum Nicht-Muslime entschieden dagegen waren dass er Muslim ist, weil er kein Zaugnis der offiziellen Konvertierung vollzog sondern nur nur zwei Zeugen im Raum. Dieses Problem hat Auswirkungen auf die Werbung und der Autor dieses Artikels ist der Meinung dass man es so belassen sollte und mit seinen Texten argumentieren soll und nicht mit seiner Person. Denn wenn er Muslim war hatte er einen Grund es der Öffentlichkeit zu verbergen und das ist wichtig für die Verbreitung des Islam mit seinen Werken.

Dieser Umstand, den ich für sehr wichtig halte, wird in normalen Dokumentationen weniger beachtet.

 

Gründe zur Konvertierung zum Islam

Das, was mehr Beachtung findet, ist der Umstand dass er in Ägypten die Möglichkeit erhielt die Mumie Ramses II zu untersuchen. Er stellte fest, dass Meersalz an und in seinem Körper war und dies entspricht genau der Aussage des Korans in der der Körper Pharaos gerettet wurde, aber nicht der Pharao selbst als Zeichen für die Nachkommenden (also für die Zukunft), denn er ertrank und das hat natürlich das Vorhandenseins von Rückständen des Meeres in seinem Körper. Aus meiner (und mancher anderer Wissenschaftler mit Interesse am Koran) Sicht ist dieser Vers sogar direkt auf Maurice Bucaille gemünzt, weil er in seinem Buch angibt dass die Mumie aufgrund dessen Ausgrabung und Aufbewahrung ohne den Umgebungsschutz der Pyramide anfing zu verwesen. Betrachtung eines anderen Verses, in dem Uzair 100 Jahre schlief, aber sein Esel nur noch Knochen aber seine Verpflegung frisch war (Koran Sure 2, Vers 259) läßt den Schluss zu, dass die maximale Dauer der Aufbewahrung fleischlicher Überrechte eine Höchstdauer von 100 Jahren hat (mit der Annahme dass der Koran in Beispielen die entsprechende obere/untere Gesamtgrenze angibt). Im Bezug auf den Zeitpunkt als Ramses II aus der Pyramide geholt (1895) und in einem Museum gelagert wurde und der Start der medizinische-diagnostischen Analyse um die Gruppe Maurice Bucailles (1976) ist tatsächlich die Vermutung, dass dieser Vers genau Maurice Bucailles gemeint ist, denn entsprechend der koranischen Informationen wäre nach ca. 19 weiteren Jahren so weit verdorben, dass eine entsprechende Analyse nicht mehr möglich gewesen wäre!

 

Maurice Bucaille und der Koran

 

Maurice Bucaille über wissenschaftliche Eigenschaft des Korans

Im Bezug auf andere wissenschaftliche Themen beschreibt Bucaille die Exaktheit und Einfachheit der Ausführungen des Korans. Ich selbst erkannte schon seit einiger Zeit, dass Gott im Koran eine Methode benutzt naturwissenschaftliche Themen auf besondere Weise zu beschreiben denn die damaligen Araber konnten dies nicht verstehen und bei wörtlicher Wiedergabe hätte keiner von ihnen dem Propheten (sas) getraut und dann hätte niemand den Islam angenommen!

Interessant ist das Thema Astronomie, das im Koran sehr häufig erwähnt und Maurice Bucaille zeigt auch hier das wissenschaftliche Wunder der Erwähnung des Big Bang, die Rauchphase und Entstehung des Universums im Koran. Kritiker, vor allem christliche Wissenschaftler erwähnen, dass der Big Bang ebenfalls in der Bibel und selbst früheren Schriften erwähnt wurde! Dies lässt den Schluss zu, dass es Beschreibungen der wissenschaftlichen Wunder schon in den früheren Büchern Gottes vorhanden waren, aber weil sie textuell von Menschen Änderungen erfuhren und diese verzerrt wurden liegen uns die Originaltexte leider nicht mehr vor, so dass diese Wunder zu ermitteln sind. Wir müssen uns also letztendlich an die Originalschrift des aktuellen Buch Gottes halten und das ist der Koran! Ein Beispiel ist die Erschaffung des Universums in sechs Tagen. Dies ist sowohl in der Bibel als auch im Koran enthalten, aber im Bezug auf den siebten Tag gibt es einen Unterschied! In der Bibel (Gen. 2-3) ruht sich Gott am siebten Tag aus und segnete ihn. Aber im Koran ist dies eine der Problemformulierungen des Korans, denn hier sagt Gott (sinngemäß), dass er sich auf den Thron erhob. (Koran Sure 7, Vers 54; Sure 25, Vers 59 und Sure 32, Vers 4). Die Koranexegeten sind sich einig, dass damit mitnichten ein physikalisches Setzen gemeint ist sondern die Symbolisierung der Allmacht und Kontrolle Gottes! Wenn wir jetzt also den Koran mit der Bibel vergleichen wird in beiden der Therm «Tag» verwendet, aber in Tafsiren (Koraninterpretationen) wird auf eine Überlieferung hingewiesen, dass «Jaum» (der arabische Begriff für Tag) für eine Epoche, Abschnitt oder ähnliches interpretiert wird. Fasst man es zusammen, so ist somit die Erschaffung ders Universums in 6 Stadien sowohl in der Bibel als auch im Koran enthalten, aber in der Bibel wurde ein wichtiges Detail verändert, so dass es nicht merh korrekt interpretierbar ist.

 

Verdrehen der Aussagen des Islams durch nicht-muslimsiche Wissenschaftler

Ein weiteres Problem, das uns im Westen im Bezug auf Informationen des Islams gegenüberstehen, ist der Umstand, dass viele Gegner des Islams die Bedeutungen der Aussagen verdrehen ob absichtlich oder unabsichtlich. In jedem Fall entfernt uns dieses von der wirklichen Bedeutung des Islam. Maurice Bucaille erwähnt die ganz krasse Aussage eines Professors an der jesuitischen theologischen Fakultät in Lyon:

Die völlig falschen Urteile, die man im Abendland über den Islam abgibt, entstammen teils der Unkenntnis, teils einer systematischen Verleumdung.  Es ist bestürzend, wenn man in den seriösesten Werken von Autoren, die man a priori für kompetent hält, flagrante Unwahrheiten liest, Hier ein Beispiel: Im Artikel »Evangelien« im 6. Band der Encyclopedia Universalis wird auf die Unterschiede zum Koran angespielt, und der Autor schreibt: »Die Evangelisten (...) geben nicht vor (...), wie der Koran es tut, eine Autobiographie zu übermitteln, die Gott wundersam dem Propheten diktierte...« Nun, der Koran hat mit einer Autobiographie nichts zu tun: er ist eine Predigt; die Benutzung selbst der schlechtesten Übersetzung hätte dem Autoren dies beweisen können. Diese Ansicht widerspricht der Realität ebenso, als wollte man ein Evangelium als Bericht über das Leben eines Evangelisten definieren. Verantwortlich für diese Falschaussage über den Koran ist ein Professor an der jesuitischen theologischen Fakultät in Lyon! Die Verbreitung von Unwahrheiten dieser Art trägt zu einer falschen Vorstellung von Koran und Islam bei.

Der Koran wird also hier mit einer Autobiographie verglichen. Desweiteren beschreibt Maurice Bucaille die Misere der Lehre der Naturwissenschaften auf theologischer Basis in der Art, dass in naturwissenschaftlichen Universitäten Gott sogar rausgehalten werden muss. Auf Seite 128 der deutschen Übersetzung des Buches (Koran, Bibel und Wissenschaft) folgendes:

In der christlichen Welt bedeutete diese mittelalterliche Epoche Stagnation und absoluten Konformismus. Es sei wiederholt: Die wissenschaftliche Forschung wurde nicht durch die jüdisch-christliche Offenbarung selbst gebremst, sondern durch jene, die sich für ihre Diener ausgaben. Nach der Renaissance war es die natürliche Reaktion der Gelehrten, sich an ihren Gegnern von gestern zu rächen, und diese Rache läuft heute noch, So sehr, daß, wer im Westen in wissenschaftlichen Kreisen von Gott spricht, sich absondert. Diese Haltung hat ihre negativen Auswirkungen auf alle jungen Geister, die an unseren Universitäten unterrichtet werden, Muslims eingeschlossen.

Dass im Iran gegen diesen Trend gekämpft wird, ist zunächst Imam Khomeini zu verdanken und im weiteren Imam Khamane’i, denn es gibt einen Feiertag im Iran, der „Vereinigung von Universität und Hauza“ genannt wird und seit 7. Dezember 1980 jährlich zelebriert wird. Zum Anlass des Terroranschlags auf Ayatollah Mofateh, der schon vorher viel Anstrengungen unternahm, um die Hauza und Universität nahe zu bringen.

Da dieser Tag noch immer von Imam Khamane’i weiter geführt wird, ist dies ein Zeichen dass die verbindung der Religion mit den Naturwissenschaften ein wichtiges Thema ist. Der Autor dieses Artikels bekräftigt dies denn es ist durchaus im Möglichen dass der Inhalt des Korans die Forschung in den Universitäten leiten oder zumindest Hinweise auf eine Richtung geben. Der Koran ist natürlich kein Lehrbuch oder ein wissenschaftliches Werk sondern die Rechtleitung Gottes, daher ist der Koran nicht so zu nutzen, dass man Antworten auf ungeklärte wissenschaftliche Phänomene sucht, sondern auch auf Hinweise dass es eine Grenze der Benutzung gibt. Zum Beispiel gibt es noch ungeklärte Details des Big Bang aber Gott warnt die Menschen auch dass sie die Schöpfung nicht ändern dürfen, denn dies ist eine Order der Teufels. (Sure 4; Die Frauen, Vers 119) Da der Koran zur Forschung mittels der wissenschaftlichen Versen animiert und sogar besagt, dass der Mensch eines Tages in der Lage ist, die Schöpfung Gottes zu verändern sind zwei Abteilungen unbedingt notwendig. Einerseits ist es die Universität, die dem Menschen weltlichen Fortschritt bringt aber andererseits ist es notwendig die Forschung entsprechend der Ethik zu leiten. Schahid Ayatollah Mofateh, Imam Khomeini (ra) und schließlich auch Imam Khamane’i sahen dies, denn sie sehen die Notwendigkeit der Verbindung zwischen der Hauza und der Universität. Um dies zu bewerkstelligen ist einerseits Wissen in der Hauza notwendig, da die Kontrolle der Wissenschaften nur durch Verstehen und Analyse der Wissenschaften funktioniert und andererseits ehtisches Wissen und Regeln in der Universität.

 

Schwäche der Übersetzungen könnte Grund für Wenig-Verbreitung des Islam haben

Maurice Bucaille schreibt in einem Absatz, dass die Übersetzungen des Korans zur wissenschaftlichen Forschungen schlicht und einfach ungeeignet sind, denn vor allem wissenschaftliche Aspekte des Korans sind völlig falsch übersetzt. Er schreibt:

Tatsächlich ist diesbezüglich die Kenntnis der islamischen Offenbarung von grundlegender Bedeutung. Nun, man stellt fest, daß Passagen des Koran - insbesondere jene, die in Bezug zu wissenschaftlichen Fakten stehen -schlecht übersetzt oder so kommentiert sind, daß ein Wissenschaftler - scheinbar zu Recht - eine Kritik äußert, die das Buch in Wirklichkeit nicht verdient. Ein Detail sei gleich jetzt betont: solche Unexaktheiten der Übersetzung oder falsche Kommentare (oft beides in Verbindung), die noch vor einem oder zwei Jahrhunderten nicht überrascht hätten, schockieren heute den Wissenschaftler, der angesichts eines schlecht übersetzten Satzes, der deshalb eine wissenschaftlich nicht haltbare Behauptung enthält, dazu neigt, sich zu weigern, diesen Satz ernsthaft zu prüfen. Im Kapitel über die menschliche Fortpflanzung werden wir ein sehr charakteristisches Beispiel für diese Art von Irrtum anführen.

In diesem Abschnitt beschreibt Maurice Bucaille die besondere Schwäche der zur Verfügung stehenden Übersetzungen des Korans. Der Autor dieses Artikels erstellte seine Master-Arbeit über die derzeit vorhandenen deutschen Übersetzungen des Korans und stellte ähnliches fest. Bucaille entschuldigt die früheren Übersetzungen aber der Autor dieses Artikels stellte eine besondere Schwäche in den neuen Übersetzungen im Bezug auf wissenschaftliche Phänomene fest. Denn in den neuen Übersetzungen wird häufig aus alten Übersetzungen übernommen, aber oft nicht wirklich überprüft, ob die Übersetzung überhaupt der Bedeutung des arabischen Originals entspricht!

Dies führte natürlich dazu, dass Maurice Bucaille ziemlich scharf von nicht-muslimischen Naturwissenschaftlern und muslimischen Geistlichen anscheinend ohne wissenscaftlichem Wissen scharf kritisiert wurde. Ein interessantes Beispiel zusammen mit der entsprechenden Kritik und Analyse im Folgenden.

Dass der Koran den Anfang der Entstehung des Menschen im Mutterlaib exakt beschreibt wird z.B. im Folgenden besonders kritisiert.

Einer der Kritiker ist Scheikh shaykh-salih-al-fawzan. Im Englischen Posting  mit dem Titel «The Qur'an and the Bible in the light of history and science» schreibt er Folgendes:

Over the last 100 plus years this word ‘alaqa has been translated as follows:

French, un grumeau de sang (a small lump of blood) - Kasimirski, 1948 (last Ed. during life of author was 1887)

a leech-like clot - Yusuf Ali, (translation of 1938) 1946

a clot - Pickthall, (translation of 1940) 1977

a clot - Maulana Muhammad Ali, 1951

a clot - Muhammad Zafrulla Khan, 1971

French, de caillot de sang (clot of blood) - Hamidullah, 1981[16]

French, un caillot de sang - Masson, 1967

a clot of blood - N. J. Dawood, 1980 Approved by the Supreme Sunni and Shii Councils of the Republic of Lebanon

Indonesian, segumpal darah (lump of or clot of blood) - Indonesian Department of Religious Affairs, 1984

Farsi, khoon basteh (a clot of blood) - Mehdi Elahi Ghomshehi

Es scheint eine fundierte Kritik zu sein aber Maurice Bucaille schreibt auf Seite 211 in seinem Buch:

Dieses Anklammern wird im Koran fünfmal erwähnt. Zuerst in den beiden Versen der Sure 96:

»Lies, im Namen deines Herrn, der erschaffen hat, den Menschen aus etwas erschaffen hat, das sich anklammert.«

»Etwas, das sich anklammert« ist die Übersetzung des Wortes 'alaqq. Das ist seine ursprüngliche Bedeutung. Die hiervon abgeleitete Bedeutung »Blutpfropfen« taucht sehr häufig in den Übersetzungen auf. Dies ist eine Ungenauigkeit vor der man sich hüten muß: Der Mensch hat niemals das Stadium des Blutpfropfens durchlaufen! Dies gilt auch für eine andere gegebene Übersetzung: »Anhänglichkeit« ist auch ein unangebrachter Begriff. Es sei wiederholt: Die ursprüngliche Bedeutung, »etwas, das sich anklammert«, entspricht vollkommen der heute als sicher erkannten Realität."

Maurice Bucaille beschreibt hier eine der Ungenauigkeiten der Übersetzungen des Korans in europäische Sprachen. Der Autor dieses Artikels kann bestätigen, dass dieser Fehler ebenfalls in deutschen Übersetzungen nicht selten vorkommt. Zu häufigen Kritiken gegen Bucaille wird genau diese Übersetzung von 'alaqq mit Blutpropfen erwähnt! Dies kann nur bedeuten, dass diese Kritiker zwar die Übersetzungen zu rate zogen aber offensichtlich das Buch nicht lasen, so dass die Kritik letztendlich nicht mehr haltbar ist.

 

Ergänzt die Bibel den Koran?

Der Autor dieses Artikels möchte einen Aspekt der Analyse Maurice Bucailels im Bezug auf die Verbindung zwischen Bibel und Koran anmerken. Da er im Wortlaut der Beschreibung für Muslime anscheinend Entsetzliches beschreibt.

Auf Seite :

Zwei Themen, die Gegenstand für den Koran und der Bibel gemeinsame Berichte waren, sind geeignet, unsere Aufmerksamkeit zu erregen und im Lichte der Kenntnisse unserer Zeit geprüft zu werden, nämlich:

- die Sintflut und

- der Auszug unter Moses.

Der erste, weil er in der Geschichte der Zivilisationen nicht die Spuren hinterließ, die der biblische Bericht implizieren würde, während moderne Erkenntnisse zu keiner Kritik des koranischen Berichts Anlaß geben,

Im zweiten Fall scheinen sich der biblische und der koranische Bericht in großen Zügen gegenseitig zu ergänzen, und moderne Fakten scheinen den einen wie den anderen historisch beträchtlich zu untermauern.

Er sagt also, dass sich Koran und Bibel gegenseitig ergänzen, was natürlich auch die Bedeutung «Die Bibel ergänzt den Koran» enthält, weil dieses eine Richtung des «gegenseitig» ist. Aber die Antwort ist wesentlich einfacher, denn erstens sagt Maurice Bucaille «scheinen» was natürlich bedeutet, dass es unter Umständen nicht so ist aber oberflächlich betrachtet so erscheint. Wenn man jedoch die authentischen Überlieferungen betrachtet, die über diese Themen handeln ist man gezwungen dies in irgendeiner Weise zu akzeptieren. Aber was bedeutet hier dieses «Bibel ergänzt den Koran»? Wir müssen hier etwas weiter ausholen und erst einmal bestimmen, was der Koran ist! Es ist ein Buch der Rechtleitung und selbst wenn man sagt, dass alles Wissen im Koran enthalten ist so bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass jedes einzelne Detail enthalten ist, sondern dass man auf jede nur erdenkliche sinnvolle Frage eine Antwort mittels Logik, Verstand und dem Text des Korans finden kann! Das bedeutet also, dass die Ergänzungen der Bibel zum Koran nichts wesentliches beiträgt und folglich auch ausgelassen werden kann.

Man kann allerdings auch auf eine vornehmlich schiitischen Interpretation des Komplettierungsverses hinweisen. In Sure 5 Vers lesen wir: «…  Heute vervollständigte ich euch eure Religion und vollendete meine Gnade an euch und bin mit dem Islam als eure Religion zufrieden ...»

In diesem Vers wird für «vervollständigte» im Arabischen die Vokabel «Akmaltu» und für «vollendete» die Vokabel «Atmamtu» die beide eine ähnliche Bedeutung tragen. Der Unterschied liegt nur im Negativen. Das nicht «Akmaltu» ist nicht nutzbar ähnlich ein Auto ohne Räder aber «Atmamtu» ist auch ohne dessen Komplettierung in gewisser Weise nutzbar ähnlich einem Auto ohne Fenster. Es ist nutzbar aber nur im Winter ist es etwas ungemütlich. In dieser Art kann man die Ergänzungen der Bibel zum Koran verstehen, denn wenn diese Teile tatsächlich korrekt überliefert sind, zeigen sie lediglich Details der Geschichte bringen aber nichts wesentlich neues oder gar vorher fehlendes!

 

Gedanken über Fortschritt der Koranforschung

Als Ergebnis dieser kleinen Analyse kann man sagen, dass auf zwei Gebieten Forschungen möglich sind. Einerseits sind Übersetzungen, die im wissenschaftlichen Bereich verwendbar sind im Prinzip nicht vorhanden so dass man darüber nchdenken kann Projekte zu bilden, die den Koran nach wissenschaftlichen Aspekten möglichst wortgetreu ins Deutsche überträgt. Es besteht auch die Möglichkeit, dass man in diesem Werk nicht nur eine Übersetzung angibt sondern für den einen oder anderen Vers mehrere anbietet.

Als zweiten Aspekt kann man erwähnen, wie es auch Maurice Bucaille in seinem Buch erwähnt ist, dass manche wissenschaftlich Aspekte des Korans noch nicht verstanden wurden, weil das entsprechende Wissen derzeit (noch) nicht verfügbar ist und daher könnte man Forschungsprojekte bilden, die eine Zusammenarbeit zwischen der Hauza (den Koranspezialisten möglichst mit ebenfalls naturwissenschaftlicher Bildung) und der Universität (also Spezialisten der Naturwissenschaften und hier möglichst mit koranischen Kenntnissen). Diese Art von Projekten würden das Bestreben Imam Khamane’is die Hauzas und Universitäten näher zu bringen einen gewaltigen Auftrieb geben und als Ergebnis könnte es einen gewaltigen Sprung in den Naturwissenschaften geben denn die Gesetze der Natur sind Gesetze Gottes und diese Projekte würden uns ein besseres Verständnis des Korans liefern und zusätzlich Erkenntnisse, die im täglichen Leben angewendet werden können.

 

[1]    https://www.youtube.com/watch?v=1zs6z6E_Oik [Dr, Maurice Bucaille (why i’‘m muslim)]

 

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